Extensionalismus

Unter Extensionalismus versteht man in der Sprachphilosophie, Logik und Semantik die Auffassung, dass alle Sprachen (bzw. schwächer: alle Wissenschaftssprachen) in letzter Konsequenz extensional sind (bzw. sein sollten). Das bedeutet, dass

  1. die Angabe der Extension der atomaren Ausdrücke einer Sprache genügt, um deren Bedeutung zu charakterisieren;
  2. die Extension eines komplexen Ausdrucks allein von der Extension seiner Teilausdrücke und der Art und Weise ihrer Zusammensetzung abhängt.

Der Extensionalismus kann als normative Verschärfung des Extensionalitätsprinzips betrachtet werden, dem zufolge die Extensionalität nur für einige Sprachen bzw. Sprachsegmente, aber nicht notwendigerweise für alle gilt (bzw. gelten sollte). Die meisten modernen Semantikerinnen und Semantiker akzeptieren die Intension als zentralen Begriff der Semantik und widersprechen damit dem Extensionalismus. Für Vertreter des Extensionalismus ist die Intensionalität mancher Ausdrücke in natürlichen Sprachen ein Oberflächenphänomen, das durch eingehende logische Analyse zum Verschwinden gebracht werden kann.[1]

  1. Wuttich, Intensional genannte Kontexte

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